Sechskampf für männliche Jugend B

Ein Bericht von Markus Bucher, Nationaltrainer Mehrkampf


Fazit nach erstem Jahr MJA-Zehnkampf
Bevor ich auf die Einführung des Sechskampfes bei den männlichen Jugend B eingehe, möchte ich kurz ein Fazit über das erste Zehnkampfjahr bei den männlichen Jugend A ziehen. Diese Neuerung besteht ja bekanntlich seit der vergangenen Saison.

Wenn man die Teilnehmerzahlen zwischen der SM 2001 in Hochdorf und der SM 2003 Bern vergleicht, so starteten in diesem Jahr fünf männliche Jugend A-Athleten mehr im Mehrkampf als noch im Jahr 2001. Ich mache den Vergleich aus gutem Grund zwischen den beiden Jahren. Der Vergleich zum letzten Jahr macht nicht sehr viel Sinn, denn im 2002 war die Mehrkampf-SM in das Eidgenössische Turnfest integriert. Dieser Anlass zieht bekanntlich mehr Athletinnen und Athleten aus den Turnvereinen an die Mehrkampf-Meisterschaften.
1. Fazit: Die Teilnehmerzahlen im MJA-Mehrkampf gingen nicht zurück, im Gegenteil.

Wenn man die Resultate anschaut sind wir sicher noch nicht dort wo wir hin wollen. Das Ziel muss sein, dass die Besten des älteren Jahrganges im Bereich von 6400 Punkten und mehr sein werden. Ich denke, dass wir bereits im nächsten Jahr einen ersten Schritt in diese Richtung machen werden. Sind doch im ersten Drittel der Rangliste an der Schweizer Mehrkampfmeisterschaft von Bern nur gerade zwei Athleten aus dem älteren Jahrgang (1986) klassiert.
2. Fazit: Die Resultate sind im ersten Jahr, einem Übergangsjahr, noch nicht bei der geforderten Zielgrösse.

Zusammenfassend stelle ich fest, dass die Einführung des Zehnkampfes für diese Alterskategorie erfolgreich war. Die Entwicklung in dieser Kategorie jedoch noch weiter vorangetrieben werden muss.


Einführung 6-Kampf MJB
Nach der Änderung bei den männlichen Jugend A, müssen wir nun in der Wettkampfentwicklung im Mehrkampf noch einen Schritt weiter gehen. Dies bedeutet, dass auf nächstes Jahr der 5-Kampf bei der männlichen Jugend B durch einen 6-Kampf abgelöst wird. Der neue Mehrkampf in dieser Kategorie beinhaltet die folgenden Disziplinen: 100m Hürden (anstelle 80m), Weitsprung, Kugelstossen, Hochsprung, Diskuswerfen (neu) und 1000m. Wie kommt man auf eine solche Zusammenstellung? Als erstes ist festzuhalten, dass das Hürdenlaufen und das Diskuswerfen zu den zentralsten Disziplinen im Zehnkampf gehören und die entsprechenden Fähigkeiten bereits im Jugend B-Alter geschult werden müssen. Ich bin der Meinung, dass die Problematik, die ein Grossteil unserer Kaderathleten im Diskuswerfen aufweist, auf ein mangelndes Jugend- und Schüler-Training in diesem Bereich zurückzuführen ist. Mangelndes Diskustraining im Alter zwischen dem 12. und 16. Altersjahr kann nur mit grossem Aufwand korrigiert werden. Das Gleiche gilt für den Hürdenlauf. Im Jugend B-Alter verlieren die Athleten die Beweglichkeit in einem zunehmenden Mass. Das heisst, dass man bereits in diesem Alter die Beweglichkeit und die Koordi-nation für den Hürdenlauf trainieren muss. Den Faktor Schnelligkeit wie dies der 80m-Lauf beim 5-Kampf darstellt, wird im 6-Kampf mit dem 100m-Hürdenlauf überprüft. Durch diese Änderung wird zusätzlich der Schritt vom Jugend B- zum Jugend A-Mehrkampf wieder auf ein gutes Mass reduziert. Zudem wird der Jugend B-Mehrkampf mit dieser Wettkampf-Form, mit zwei Sprüngen, zwei Würfen, einem schnellen und einem langen Lauf, zu einer echten Vielseitigkeitsprüfung.

Ich bin überzeugt, dass diese Änderung viel zu einer positiven Mehrkampf-Entwicklung beitragen wird.

Am Rande sei noch erwähnt, dass das Speergewicht in der Kategorie männliche Jugend A auf 700g erhöht wird. Dies ist eine Anpassung an das Gewicht des Internationalen Leichtathletikverbandes (IAAF).


Markus Bucher
Nationaltrainer Mehrkampf